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Die Bienen
Eine Seite auf unserer Website sollte den Bienen gewidment sein, einerseits um Vorbehalte gegen die summenden, schwirrenden Insekten auszuräumen, und andererseits, um Walter Bugla Dank zu sagen, stellvertretend für seine Bienen für die immense Unterstützung, die sie leisten, um unsere Gartenarbeit mit Erfolg, sprich Früchten zu krönen. Ein paar nette Zeilen, ein paar Fotos, vielleicht ein kleines Video, ein paar Details eben, so etwa sollte es werden. Zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Walter waren noch ein paar Informationen nötig, so ganz unvorbereitet wäre den Bienen nicht gerecht geworden. Von Freunden war zu hören, es gibt ein Gedicht von Josef Guggenmoos aus seinem Buch „Was denkt die Maus am Donnerstag“ mit dem Titel „Ein Gespräch mit der Bienenkönigin“. Das sollte dann für eine hübsche Einleitung herhalten. Ein Gespräch mit der Bienenkönigin Wie viel ist ein Glas Honig wert? Erlauben Sie mir, einen Wunsch zu sagen. Ich möchte ein Glas Honig haben. Was kostet´s? ich bin zu zahlen bereit. Für was Gutes ist mir mein Geld nicht leid. „Sie wollen was Gutes für ihr Geld? Sie kriegen das Beste von der Welt. Sie kaufen goldenen Sonnenschein, Sie kaufen pure Gesundheit ein! Was Bessres als Honig hat keiner erfunden. Der Preis? Ich verrechne die Arbeitsstunden. Zwölftausend Stunden waren zu fliegen, um so viel Honig zusammen zu kriegen. Ja meine Leute waren fleißig! Die Stunde? Ich rechne 2 Mark und 30. Nun rechnen Sie sichs selber aus! 27.600 Mark kommen heraus. 27.600 Mark und mehr. Hier ist die Rechnung, ich bitte sehr!“ Josef Guggenmoos Es kam, recht überraschend, dann doch etwas anders. Also die Recherche ergab, das die Bienenkönigin keineswegs übertrieben hatte. Die fleißigen Tierchen leisten Enormes. Die nachfolgenden Daten stammen natürlich nicht von den Flugschreibern von Walter Buglas Bienen, sondern von einigen überaus engagierten Imkern, die ihr Wissen weiterzugeben gewillt sind und dazu ihre Websites nutzen. Für diejenigen, die sich mit der kurzen Zusammenfassung nicht begnügen wollen, gibt es im Impressum eine exemplarische Auflistung einiger dieser Websites. Es lohnt sich! Wie wohl jeder vermutet, es gibt unterschiedliche Bienenarten. Polylektische - sammeln Pollen von unterschiedlichen Pflanzenfamilien Olilektische - sammeln nur Pollen aus einer Pflanzenfamilie Monolektische - sammeln Pollen nur von Pflanzen einer Gattung Walters Bienen gehören zur 1. Gruppe und das ist gut so. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die allergisch auf Pollen reagieren und ihn zu meiden suchen, dient der Pollen den Bienen zur Proteinversorgung. Der Pollen besteht zu 20 % aus Eiweißen und enthält 10 % Aminosäuren. Die Königin benötigt Eiweiß zur Bildung von Eiern, und die Ammenbienen benötigen Aminosäuren zur Herstellung des Futtersaftes für die Königin und die Larven. Dass Aminosäuren die Grundbaustoffe des Lebens sind ist nicht erst seit den Experimenten von Stanley Miller und Harold Urey bekannt. Die Bienen sammeln Nektar, eine wässrige Flüssigkeit, reich an verschiedenen Zuckerarten, der von den Pflanzen an den Nektarien ausgeschieden wird. In der griechischen Mythologie verleiht Nektar den Göttern Unsterblichkeit. Im übertragenen Sinn gilt das wohl auch für die Bienen. Die älteste Biene, fossil in Bernstein, wird auf ein Alter von ca. 90 Millionen Jahre datiert. Im Vergleich dazu ist der Mensch vor ca. 300.000 Jahren fossil in Afrika belegt. Den Bienen dient der Nektar als Nahrungsquelle, zum Direktverzehr sowie als Wintervorrat, eingelagert in Waben. Die Biene transportiert den Nektar in einer Art Kropf am Ende ihrer Speiseröhre, der sogenannten Honigblase. Vermengt mit Enzymen aus ihren Futtersaftdrüsen wird bereits hier aus dem Nektar eine Honigvorstufe. Gleichzeitig wird der Wasserentzug durch die in der Zellmembran der Honigblase enthaltenen Aquaporine eingeleitet. Durch das Enzym Glycosidase wird das Mehrfachzucker-Molekül Saccharose in die Einfachzucker Glukose und Fructose aufgespalten. Glucose wird dann durch das Enzym Glucoseoxidase in Gluconsäure und Wasserstoffperoxid aufgespalten. Enthält der Nektar noch ca. 75% Wasser wird im weiteren Reifungsprozess z.B. durch das Umtragen oder durch die Glucoseoxidase der Wassergehalt gesenkt. Die entstehende, hochkonzentrierte Zuckerlösung bietet keinen Lebensraum mehr für Bakterien, Pilze oder Hefen, damit wird der noch unreife Honig lagerfähig. Das gebildete Wasserstoffperoxid begünstigt als Oxidationsmittel diesen Prozess. Schlußendlich liegt der Wassergehalt des Honigs unter 20%. Auf diesem Weg werden aus 3 kg gesammelten Nektar 1 kg Honig. Die Lagerung des Honigs erfolgt bekanntermaßen in den Waben. Waben haben eine präzise, regelmäßige, sechseckige Gestalt. Da auch vor 90 Millionen Jahren noch keine Biene Mathematikunterricht hatte, sie also nicht errechnen konnten, dass die sechseckige Gestalt der Waben den geringsten Verbrauch an Wachs bedeutet, ist es schon erstaunlich, dass die Bienen diese Form für sich gefunden haben. Oder ist es doch mehr die Physik, die mit Ober- flächenspannung für die exakte Form sorgt, denn die Bienen bauen zunächst einmal zylindrisch. Erst durch die Aneinanderreihung und die Erwärmung des Wachses entsteht die sechseckige Form. Wie nicht anders zu erwarten, liefern die Bienen den Wachs auch gleich selbst in Form kleiner Wachsplättchen aus jeweils 8 Wachsdrüsen. Die Bienen leisten noch mehr Erstaunliches: - Eine Biene fliegt am Tag 40 mal aus. - Sie besucht dabei jeweils 100 Blüten, - sie sammelt dabei 0,8 Gramm Nektar. - Die ca. 10.000 Flugbienen des Volkes besuchen 40 Millionen Blüten, - sammeln dabei 8 kg Nektar. - Eine Biene fliegt in ihrem Leben ca. 8.000 km, - sie fliegt rd. 28 km/h auf dem Hinflug   und 20 km/h mit Last auf dem Heimflug. - Sie lebt im Sommer etwa 42 Tage,   im Winter etwa 6 Monate. - Die Lebensleistung einer Biene im Sommer sind 11,2 Gramm Honig,   das entspricht etwa 2 Teelöffel Honig. - Für ein 500 Gramm Glas waren 200 Bienen ein Bienenleben auf Achse. - Mehr als 50 kg Honig benötigt ein Bienenvolk zur Eigenversorgung, - hinzu kommen noch einmal 30 - 50 kg Blütenpollen, - 15.000 große Blütenstaubkörnchen ergeben 1 g Blütenpollen, vom kleinsten Blütenstaub werden gar 300.000 benötigt. - 150.000 Bienen produzieren 1 kg Wachs für den Wabenbau, das entspricht etwa 1040 cm³ oder auch 1 Liter. - Lediglich 20 Gramm Wachs werden verwendet, um 1 kg Honig einzulagern. - Die Lebenserwartung einer Bienenkönigin beträgt 4 bis 5 Jahre, - sie legt am Tag bis zu 3.000 Eier, - 1.500 Eier wiegen 250 mg, soviel wie die Königin selbst. Bei all der Bewunderung könnte wohl der Eindruck entstehen, es wären ausschließlich die Bienen, die fleißig wären. Dem ist nicht so, denn zur Unterstützung dieser emsigen Insekten tragen maßgeblich die Imker bei. In unserem Fall Walter Bugla.
Das Video wurde Ende August aufgenommen und zeigt Walter bei den Vorbereitungsarbeiten für den Winter. Da er zwischenzeitlich einen Teil des Wintervorrats der Bienen als Honigernte entnommen hat, muss er den Bienen Ersatz liefern. Er stellt dazu einen Eimer mit einer Zuckerlösung auf die Rahmen des Brutraumes und schützt den Bereich mit einer leeren Zarge. Damit die Bienen nicht in der Zuckerlösung ertrinken, schwimmen obenauf Korken. Auf den Korken können die Bienen gefahrlos krabbeln und die Zuckerlösung aufnehmen. Die Bienen tragen die Zuckerlösung wie den Nektar in die Futterwaben als Wintervorrat ein. Walter öffnet immer nur eine Beute, weil selbst die lieben Bienen vom Nachbarvolk nicht zögern, um Futter zu räubern. Bei den Bienen geht es bei dem Futtervorrat ja schließlich ums Überleben, sie reagieren daher recht unfreundlich auf Räuberei. Für den Schutz der Bienen ist Walter verantwortlich, insbesondere bei geöffneter Beute. Im Rahmen seines Sicherheitsdienstes obliegt ihm auch die Zugangskontrolle. Durch Verkleinerung des Flugloches unterstützt er die Wächterbienen bei der Abwehr von Eindringlingen. Durch ein Absperrgitter regelt er im Frühjahr den Zugang der Bienen zum Honigraum. Hier haben nur die Honigbienen Zugang, Königin und Dronen bleiben draußen. Der Honigraum bleibt damit frei von Brut. Nicht nur vor Futterräubern muss Walter seine Völker schützen, sondern auch vor Infektionen durch Bakterien, Viren und schlimmer noch, vor dem Befall durch die Varroamilbe. Dabei machen es ihm die Bienen nicht gerade leicht, denn sie tragen die Milben selbst in den Brutraum hinein. Die Milben wechseln beim Kontakt der Bienen untereinander den Wirt und lassen sich so zu einem neuen Lebensbereich transportieren. Wenn Bienen in anderen Völkern räubern, tragen sie dort nicht nur den Honig davon, sondern auch Varroamilben. Im neuen Lebensbereich angekommen, richten die Milben den größten Schaden unter der Brut an. Das Varroaweibchen legt kurz vor dem Verdeckeln der Waben 4 bis 6 Eier in eine Zelle. Die sich entwickelnden Milben leben in den verdeckelten Brutzellen von der Körperflüssigkeit der Larven und schwächen damit die Bienennachkommenschaft erheblich. Mit jeder schlüpfenden Biene vermehren sich so die Varroamilben 4 bis 6-fach. Walters Aufgabe besteht darin, z.B. mit Hilfe von Ameisensäure die vorhandenen Milben, insbesondere die, die in den Brutzellen leben, zu vernichten. Als Winterbehandlung beträufelt Walter die Bienen zudem mit 3,5%-iger Oxalsäure-Zucker-Lösung. Über die tatsächlichen Wirkmechanismen gibt es verschiedene Theorien. Sicher ist zumindest, dass für die Bienen die Oxalsäurelösungsbehandlung bei richtiger Anwendung verträglich ist, die Varroamilben aber daran zu Grunde gehen. Bienen halten ihr Zuhause selber sauber, die Restmüllentsorgung wird durch die Vordertür erledigt. Der Innenraum wird mit desinfizierendem Propolis beschichtet, Undichtigkeiten der Beute werden damit verkittet, bedeutet doch Zugluft auch Wärmeverlust. Und dennoch, fürs „Große“ bleibt Walter zuständig. Walter wechselt alle 2 - 3 Jahre die Waben gegen neue aus. Nach Abbau der Honigräume werden die Holzzargen von innen abgeflämmt, die Styroporzargen werden mit Natronlauge gereinigt. Die Beute, also das Gehäuse, das der Laie landläufig als Bienenstock bezeichnet, wird passend zur Größe des Volkes für die Winterzeit verkleinert, unnötiger Wohnraum müsste von den Bienen beheizt werden und kostet unnötig Nahrungsreserven. Auch für die Außenbereichspflege ist Walter verantwortlich. Die Beute muss frei über dem Boden stehen und darf nicht überwuchert werden. Walter ist auch der Immobilienmakler seiner Bienen und sogar für einen Umzug zuständig. Er sorgt für ausreichend Wohnraum und reguliert die Bevölkerungsdichte. Sollte Walter die Anzeichen für das Umzugsverlangen der Bienen übersehen, entscheiden die Bienen selbst. Steht einem Volk zur Entwicklung nicht genügend Platz zur Verfügung, oder ist das Volk für eine Königin zu groß geworden, stellt sich für die Bienen die Frage der Teilung des Volkes. Ergibt eine Überprüfung der Bestände an Brut, Jungbienen und Vorräten obendrein das alles reichlich vorhanden ist, ist für die Bienen die Teilung beschlossene Sache. Die alte Königin tritt mit etwa 2/3 des Altvolkes die Reise in ein neues Zuhause an. Das nennt der Imker Schwärmen. Damit die Spurbienen, die vom Volk ausgesendeten Immobiliensucher nicht selbst ein Zuhause finden, muss Walter alsbald mit einer frischen Beute für das neue Zuhause sorgen. Er muss den Schwarm einsammeln und in die vorbereitete Beute einquartieren. Da die Umzügler nur so viel Proviant mitnehmen können, wie ihre Honigblasen fassen, liegt das Reiseziel in der Regel nicht fern. Eile ist aber trotzdem geboten, weil der Schwarm in dieser Situation schutzlos ist. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen milder werden, fliegen die Bienen aus zu ihrem Reinigungsflug, um nach der langen Winterzeit die Kotblasen zu entleeren. Das ist auch die Zeit für Walters Frühjahresinspektion. Schäden sind zu begutachten, schadhafte Waben zu ersetzen. Überschüssige Futterwaben müssen entfernt, und durch neue Leerwaben oder Rahmen mit Mittelwänden ersetzt werden. Wir sehen also, die Bienen „liefern“ Walter den Honig nur gegen umfangreiche Serviceleistungen. Hat er alles richtig gemacht, sammeln die Bienen wieder fleißig Nektar und Pollen, pflegen ihre Brut und entwickeln sich zu einem kräftigen Volk und produzieren Honig. So schließt sich der Kreis und ein neues Bienenjahr beginnt.
(Das richtige Video ist noch in Bearbeitung und wird hier durch einen Platzhalter ersetzt.)